Du hast am 24. Dezember schon etwas Besseres vor, als Heubündel zu tragen? Überleg dir das gut, denn dieser alte Weihnachtsbrauch aus Leeheim ist wirklich überzeugend.
Leeheim ist ein Stadtteil von Riedstadt in Südhessen. Dort passieren am 24. Dezember, also an Heiligabend, einige außergewöhnliche Dinge. Und damit meinen wir nicht, dass noch hektisch Geschenke gebastelt oder eingepackt werden. Nein, viele Kinder tragen Heu umher und sprechen diesen Reim aus:
„Christkind komm in unser Haus,
leer deine schönen Sachen aus,
stell deinen Esel an den Mist,
dass er Heu und Hafer frisst.“
Was hat es damit auf sich?
Der Vormittag: Heubündel besorgen
Am 24. Dezember ab 10 Uhr füllt sich der Hof des Heimatmuseums Leeheim mit Kindern. Denn dort werden Bündel von Heu verteilt. Diese werden gebraucht, um später einen alten Leeheimer Weihnachtsbrauch durchzuführen. Denn es ist eine rund 200 Jahre alte Tradition, dass der Esel des Christkindes mit Heu gefüttert wird, während das Christkind die Geschenke verteilt. Schließlich soll sich das Christkind an Weihnachten nicht um den Esel kümmern, sondern um die Geschenke für die Kinder. Und vielleicht hat das Christkind auch mehr Zeit, Geschenke unter den Tannenbaum zu legen, wenn es weiß, dass der Esel nicht hungern muss.
Der Nachmittag: Heubündel verteilen
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Gegen 16 Uhr läuten am 24. Dezember die Kirchenglocken und dann geht’s los. Zu den Klängen der Glocken bringen die Kinder das Heu zu den Orten, an denen das Christkind die Geschenke abgeben soll. Hunderte von Kindern mit Heubündeln ziehen durch die Straßen zu ihren Großeltern, Verwandten oder Freundinnen und Freunden. Dort verteilen sie ihr Heu, damit der Esel Essen hat, das Christkind in Ruhe die Geschenke verteilen kann und man später ganz viel auspacken darf. Ziemlich clever, dieser Weihnachtsbrauch!
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