MuK: Augen auf! Warum Bildschirmpausen wichtig sind

Eigentlich sollten wir es wissen: Unsere Augen sind evolutionär nicht fürs stundenlange Bildschirmgucken ausgelegt. Displayfreunde würden jetzt sagen: „Das kann man trainieren“, doch der ständige Fokus auf kurze Distanz führt zu einer Überanstrengung der Augenmuskulatur.

Symptome wie trockene Augen, verschwommenes Sehen oder Kopfschmerzen sind häufige Folgen, auch digitale Augenmüdigkeit genannt. Kein Wunder, dass die zunehmende Kurzsichtigkeit vor allem bei Kindern und Jugendlichen in den letzten Jahren Eltern Sorgen bereitet. Neben der reinen Bildschirmzeit spielt dabei auch das fehlende Tageslicht eine wichtige Rolle.

Jetzt lassen sich Bildschirme und Displays nicht mehr aus unserem Alltag wegdenken, niemand will digitale Endgeräte verbieten. Vielmehr geht es um einen gesunden Umgang, eine bewusste Mediennutzung und Möglichkeiten, die Augen zu schonen.

Dazu zählen ausreichende Bildschirmpausen und der Blick ins Grüne. Ob Zimmerpflanze oder Wald und Wiese: so oder so freut sich das Auge, wenn es für eine Weile in die Weite schauen kann. Zudem tun Sonnenlicht und Bewegung dem Körper gut. Hilfreich ist es auch, die Schriftgröße ausreichend groß zu wählen und besonders in den Abendstunden die Helligkeit der Umgebung anzupassen. Wer zudem den Blaulichtfilter aktiviert, schläft besser. Auch die Körperhaltung spielt eine Rolle. Wer sich ständig über sein Handy beugt, riskiert einen „Smartphonenacken“ und schädigt seine Halswirbelsäule, weil hier Zugkräfte bis über 30 Kilo wirken (das ist, als säßen einem ständig zwei Kisten Wasserflaschen im Nacken). Kein Wunder also, dass übermäßiger Medienkonsum den Körper stresst.

Von Kindern und Jugendlichen darf hier übrigens kaum vernünftige Einsicht erwartet werden, um das eigene Verhalten zu ändern. Aber Argumente parat halten und als gutes Beispiel selbst vorangehen, schadet sicherlich nicht. Mit Selbsttests könnte man als Familie kreativ und ohne Vorwürfe ausprobieren, wie man sich mit welcher Körperhaltung beim Dauerdaddeln fühlt: Wie ist das mit Kopfschmerzen? Wann brennen die Augen? Wo zwacken Schulter und Nacken? Was ist mit Hunger und Durst? Was passiert, wenn zwischendurch an der frischen Luft gespielt wird?

Im Vertrauen darauf, das jeder selbst spürt, was guttut und was nicht, muss der ausgewogene Mix verschiedener Aktivitäten herausgefunden werden und dafür braucht es Angebote – digital sowie analog. Hilfreich sind hier wie immer Regeln und Struktur, also handyfreie Zeiten und Zonen, etwa beim Essen oder vor dem Schlafengehen. Und ein Bewusstsein dafür, dass Augen sich auch mal gerne nur von Innen angucken.

Ilona Einwohlt für MuK Hessen e.V.

Quelle: MuK Institut für Medienpädagogik und Kommunikation Hessen e. V.